SPINNER-Technologie für medizinische Teilchenbeschleuniger in der Ionenstrahltherapie

Die Ionenstrahltherapie wird in der Krebsforschung und -behandlung eingesetzt. Für solche Strahlentherapie-Behandlungen kommen medizinische Teilchenbeschleuniger zum Einsatz, um mit ionisierender Strahlung Krankheiten zu heilen oder deren Fortschreiten zu verzögern.

Bei der Strahlentherapie im Allgemeinen, auch Radiotherapie genannt, wird Gewebe mit Teilchen bestrahlt, um ihre Energie beim Abbremsen in der sie umgebenden Materie, dem Zellgewebe, zu nutzen. Dadurch sollen DNA-Schäden hervorgerufen werden, um Zelle zu zerstören. Neben Gamma-, Röntgen- oder Elektronenstrahlung werden auch Neutronen, Protonen und schweren Ionen verwendet.

Insbesondere die innovative Therapieform der Ionenstrahltherapie macht es möglich, die Strahlenbelastung des vor dem Tumor gelegenen gesunden Gewebes zu senken und die dahinter befindlichen Bereiche fast vollständig strahlungsfrei zu halten. Dadurch können Nebenwirkungen deutlich reduziert werden. Sie ist daher eine optimale Behandlung von Tumoren in der Nähe von strahlenempfindlichen Organen.

Dafür werden hochkomplexe, eigens entwickelte Anlagen auf dem neuesten Stand der Technik eingesetzt. Solche Anlagen umfassen einen Therapiebereich, einen Beschleunigerbereich sowie eventuell noch einen eigenen Forschungsbereich.

Im ersten Abschnitt, dem Linearbeschleuniger, werden geladene Teilchen auf eine Anfangsgeschwindigkeit beschleunigt und einen kreisförmigen Teilchenbeschleuniger, dem Synchrotron, zugeführt wird. Dort werden die Protonen auf bis zu zwei Drittel der Lichtgeschwindigkeit beschleunigt und danach in einen Bestrahlungsraum geführt. Neben horizontalen und vertikalen Fixstrahlen besteht auch die Möglichkeit einer beweglichen Strahlführung – mit einer sogenannten Gantry. Für die Beschleunigung der Teilchen in den Beschleunigern werden sehr leistungsfähige elektrische Felder aufgebaut, die große Mengen Energie benötigen. Diese Energie wird über Hochfrequenz-Leitungszüge übertragen.

Jahrzehntelange Erfahrung in der Ionenstrahltherapie

Bereits seit 1967 entwickeln und liefern wir koaxiale Rohrleitungen für diverse Fusionsforschungsprojekte.  Wir sind stolz darauf, heute auch die Krebsforschung und -behandlung unterstützen zu können.

Mit MedAustron entstand ab 2011 in Wiener Neustadt eines der modernsten Zentren für Ionentherapie und Forschung in Europa. Zusätzlich zur klinischen Forschung bietet das Zentrum die Möglichkeit für nicht-klinische Forschung.

SPINNER als langjähriger Spezialist auf dem Gebiet der Hochfrequenztechnik stellte koaxiale Leitungszüge für das Ionentherapiezentrum her. In Kooperation mit dem CERN (Europäische Organisation für Kernforschung) wurden die 3 1/8″ EIA sowie 6 1/8″ EIA Hochfrequenz-Leitungszüge geplant, bei SPINNER termingerecht gefertigt und vor Ort vom Klystron ausgehend bis zum Teilchenbeschleuniger installiert und angeschlossen.